Koelnmesse

Showrooming – ein nützlicher Trend für B2C-Messen?

In einer aktuellen Studie zur mobilen Internetnutzung 2014 zeigt sich der verstärkte Trend zum sogenannten Showrooming (von engl. Showroom). Der Begriff beschreibt das Verhalten von potenziellen Konsumenten, Waren im stationären Handel anzusehen, diese jedoch später über den Versandhandel zu beziehen. Durch dieses Konsumentenverhalten werden also lokale Einzelhandelsflächen als bloßer Ausstellungsraum für den Online-Handel genutzt. Dem Bedürfnis der Kunden nach realen Orten der Markenbegegnung tragen Internethändler auch selbst immer wieder Rechnung, indem sie – temporär oder dauerhaft – Läden oder Showrooms eröffnen.

Was könnte Showrooming für die Konzepte von B2C-Messen bedeuten? Dort könnten große Marken wie kaum anderswo für Konsumenten für kurze Zeit ein direktes, starkes Erleben ihrer Produktwelten anbieten. Könnte es eine Chance für B2C-Veranstalter sein, aus dem geänderten Konsumentenverhalten einen Vorteil für ihre Veranstaltungen zu ziehen? Und ist die Gewinnung von Online-Anbietern als Aussteller nicht ebenso naheliegend?

Einige Gedanken dazu lassen sich im Kapitel „Schlüsseltrends für die Zukunftsentwicklung von Publikumsmessen“ in der als AUMA-Edition 35 veröffentlichten Untersuchung „B2C-Trendstudie: Perspektiven, Potenziale und Positionierung von Publikumsmessen“ nachlesen (Studie der Handelshochschule Leipzig im Auftrag von AUMA, FAMA und IDFA, erschienen 2012). Dort heißt es etwa unter der Überschrift „Multi-Channel-Erlebnisse 4.0“, dass die steigende Konkurrenz der Absatzkanäle die Kundenbindung erschwere und bei rein virtuellen Anbietern Bestrebungen entstehen könnten, ihren Kunden ein attraktives Live-Erlebnis zu bieten. So werde es für Online-Anbieter möglicherweise interessant, temporär in der Offline-Welt aufzutreten. Hierin zeige sich eine Chance für Messeanbieter (S. 39 ff).

Unter der Überschrift „Digitalisierung schlägt Distanz“ heißt es, Messeveranstalter profitierten von den wachstumsstarken Internetanbietern nur, wenn sie diese in ihre Veranstaltungskonzepte einbeziehen könnten. Temporäre Offline-Präsenzen könnten neue Kundensegmente erschließen und physische Präsenz zur Kundenbindung bieten (S. 42 ff.).

Was ist Ihre Meinung? Gibt es schon Erfahrungen, wie Publikumsmessen auf die intensivierte Internetnutzung von Konsumenten und Ausstellern reagieren?

Mehr Information:
B2C-Trendstudie: Perspektiven, Potenziale und Positionierung von Publikumsmessen (AUMA, 2012)

Haufe.de: Geschaut wird im Laden, gekauft im Web

Foto: Koelnmesse

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