Foto: S. Hofschlaeger, Pixelio

Auch Deutsche unter den Produktpiraten

Messen sind bekanntlich Spiegel der Märkte. Auf ihnen wird das Angebotsspektrum einer Branche konzentriert zusammengeführt. Es ist daher nicht verwunderlich, dass 60% der an einer Studie des Verbandes deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) zum Thema „Produktpiraterie“ beteiligten Unternehmen angeben, auf Messen Kenntnis von Plagiaten ihrer Produkte erhalten zu haben.

Der VDMA führt diese Studie bereits seit 2003 alle zwei Jahre unter seinen Mitgliedsunternehmen durch. Von den 337 Unternehmen, die sich in diesem Jahr daran beteiligt haben, sind 71% direkt von Produktpiraterie betroffen. Und die oftmals als „Rückgrat der deutschen Industrie“ bezeichneten innovativen Unternehmer des Mittelstandes sind besonders bevorzugte Opfer.

Der geschätzte Schaden für den deutschen Maschinen- und Anlagebau beträgt 7,9 Mrd. Euro jährlich. Abgesehen von den Umsatzeinbußen hat jedes vierte Unternehmen darüber hinaus auch noch mit ungerechtfertigten Reklamationen durch Plagiate zu kämpfen. Deutschland als Herkunftsland von Plagiaten liegt im Übrigen mit 23% auf Platz 2 hinter der Volksrepublik China. Deutlich gestiegen ist die Anzahl von Plagiaten aus der Türkei, die damit erstmals den dritten Platz in der Statistik der Herstellungsländer einnimmt. In Auftrag gegeben werden die Plagiate in erster Linie von deutschen Wettbewerbern, Kunden sowie Zulieferern.

Im Allgemeinen fühlen sich die befragten Unternehmen nicht ausreichend im Kampf gegen die Produktpiraterie unterstützt. Immerhin 59% von ihnen sehen aber zumindest die Aktivitäten der Messegesellschaften als ausreichend an. Ist dies noch steigerungsfähig?

VDMA-Studie Produktpiraterie 2014

Foto: Pixelio/S. Hofschläger

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