Wenn wir von Start-ups lesen, die neueste Innovationen auf Messen anbieten, müssen wir annehmen, dass mit dem Texter der weiße Schimmel durchgegangen ist. Denn zum einen ist jede Innovation neu; auf Messen werden außerdem seit jeher neue Produkte vorgestellt. Und zum anderen ist beispielsweise ein neu gegründeter Handwerksbetrieb kein Start-up. Nicht so auf der CeBIT, denn auf dieser Messe geht es speziell um neue, digitale Geschäftsideen, direkt aus der Garage.
Während auf anderen Messen die Firmengründer vor allem durch staatliche Förderprogramme an das Marketinginstrument Messe gewöhnt werden müssen, sind die Start-ups auf der CeBIT eine der wichtigsten Zielgruppen. Hier nehmen Gründer nicht nur über das Bundesförderprogramm für junge innovative Unternehmen an Firmenständen teil. Hier gibt es außerdem Gemeinschaftsstände für Start-ups vom BITKOM, von anderen Ministerien, von Hochschulen und schließlich auch vom Veranstalter selbst, der Deutschen Messe AG.
Rund 450 Start-ups haben in diesem Jahr an der CeBIT teilgenommen – auch dies ist ein Argument für die Bedeutung der Messe für die IT-Branche. SCALE11 hieß der Bereich in Halle 11, in der ein Messestand von 8 m² inklusive Standbau und Grafik schon für einen Starterpreis zu haben war. Und verfolgt man die geplante Weiterentwicklung, sollen die jungen Hippen künftig noch stärker an die CeBIT gebunden werden. Der Wechsel in die warme Jahreszeit und damit auf den „CeBIT-Campus“ ist ein Zeichen dafür. Aus der Messe soll ein Innovationsfestival werden, „für digitale Vordenker, für Entscheider – für jeden von uns“, heißt es auf der CeBIT-Website. Dennoch werden es wohl weiterhin die Entscheider sein, die auf der CeBIT nach neuen Ideen suchen, denn die zentralen Messetage 2,3 und 4 bleiben Businesstage, nur am 5. und letzten Messetag wird ein größeres Publikum erwartet.
Foto oben: Deutsche Messe AG/Rainer Jensen