Corona hielt die deutsche Messewirtschaft im Schwitzkasten, als im Ausland schon deutlich mehr Messen möglich waren. Heike Schöttle, Expertin im AUMA für Auslandsmessen, war jüngst in Dubai und berichtet darüber in unserem Interview. Das Gespräch am 7. Februar führte Anne Böhl.
Thema: Expo
Expo Dubai 2020: Mit kleinsten Bewegungen Großes bewegen
Vor einigen Tagen hatte ich auf einer privaten Reise nach Dubai die Gelegenheit, die Expo 2020 zu besuchen. Es war meine zweite Weltausstellung und auch dieses Mal ein Highlight meiner Reise.
Neben den vielen anderen interessanten Länder-Repräsentationen war ich vom Deutschen Pavillon begeistert. Das Motto „Connecting Minds, Creating the Future“ wird hier sehr gut sichtbar. Schon allein das riesige Bällebad ist beeindruckend.
EXPO 2020: Gedanken verbinden und die Zukunft gestalten
Koelnmesse stellt Konzept für den Deutschen Pavillon vor
Dass in Dubai, der Hauptstadt des gleichnamigen Emirats, rege gebaut wird, mag nur noch wenige überraschen. Zur Zeit aber entstehen rund 40 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt ganz besondere Gebäude, auf einem Areal, das viermal größer ist als das Mailänder Weltausstellungsgelände. Denn dort wird die EXPO 2020 DUBAI stattfinden unter dem Motto „Connecting Minds, Creating the Future“ – und Deutschland ist mit einem eigenen Pavillon dabei. Für dessen Organisation und Betrieb auf der Weltausstellung zeichnet die Koelnmesse verantwortlich. Jetzt stellte sie zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Pavillon das Konzept für den Deutschen Pavillon vor: CAMPUS GERMANY.
1967: Ist das nicht in München? Oder doch in Montreal?
Wer kennt nicht die Münchener Olympiadächer, die sich über zahlreiche Sportstätten und Freiflächen ziehen und ab 1972 zu einem Symbol moderner deutscher Architektur wurden? Weit weniger bekannt ist, dass diese Dachkonstruktion, eher eine Skulptur, 1967 einen verblüffend ähnlichen Vorläufer hatte, in Gestalt des Deutschen Pavillons auf der Weltausstellung in Montreal (siehe Foto links). Das war natürlich kein Zufall. Denn in beiden Fällen hieß der Architekt Frei Otto, einer der bedeutendsten Vertreter des biomorphen Bauens. Der Pavillon sorgte im fernen Kanada für beträchtliches Aufsehen, bei Besuchern, Medien und den anderen beteiligten Nationen und wurde zu einer der Attraktionen dieser Weltausstellung. Er symbolisierte eine Art „Swinging Germany“, etwas, was man bis dahin von Deutschland nicht gewöhnt war.
111 Jahre AUMA – Am Anfang stand Max Goldberger
111 Jahre wird der AUMA in diesem Jahr alt: 1907 nahm die Ständige Ausstellungskommission der deutschen Industrie ihre Arbeit auf. Wir wollen diese Gelegenheit nutzen, – manchmal augenzwinkernd – auf einzelne Ereignisse und Entwicklungen der letzten elf Jahrzehnte zurückzublicken. Die Reihe heißt „AUMA 111: Messe-News von gestern – skurril bis verblüffend“ und beginnt in Kürze.
Messemarkt VAE: Dubai dominiert Messewirtschaft am Arabischen Golf
Die internationale Handelsdrehscheibe Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten ist gleichzeitig der wichtigste Messeplatz – nicht nur in den Emiraten, sondern in der gesamten Region des Arabischen Golfes. Hier finden fast alle der 100 bis 120 wichtigen Messen des Landes statt, darunter die Gulfood, die GITEX, die Arab Health, The Big 5 Show und die WETEX. Im Vergleich zu den anderen Golfstaaten ist die Wirtschaft der VAE deutlich diversifizierter, auch um sich langfristig von den Einnahmen durch Öl und Gas unabhängig zu machen, deren Anteil derzeit noch auf rund 30% des BIP geschätzt wird. Schlüsselsektoren sind unter anderem Logistik, Handel, Hochtechnologie und eben auch das Veranstalten von Messen.
EXPO 2017: Deutscher Pavillon in Astana mit Bestnoten
Interview mit Dietmar Schmitz, EXPO-Kommissar des Deutschen Pavillons
Drei aufregende Monate voller innovativer Zukunftsvisionen in aufwendig gestalteten Länderpavillons haben am 10. September ein Ende gefunden – die EXPO 2017 in Astana ist nun vorbei. Nach Mailand, Yeosu, Shanghai, Saragossa und Aichi erhielt der Deutsche Pavillon in Astana zum sechsten Mal in Folge den Gold Award. Ein guter Grund, den Mann vorzustellen, der als EXPO-Kommissar für die Deutschen Pavillons verantwortlich ist: Dietmar Schmitz, Leiter des Referats für Messepolitik und EXPO-Beteiligungen im Bundeswirtschaftsministerium.
„Wir sind Teil der internationalen EXPO-Familie geworden“
Interview mit Bettina Bochynek, Direktorin Deutscher Pavillon
Die EXPO Astana neigt sich dem Ende zu. Bevor jedoch die Exponate in Astana verstaut, die Koffer gepackt und die Hallen abgeschlossen werden, nutzen wir die Möglichkeit, dem Pavillon-Team über die Schulter zu schauen. Hier sprechen wir mit Frau Bochynek, Direktorin im Deutschen Pavillon, und Mitarbeiterin der Hamburg Messe und Congress GmbH.
Was war aus Ihrer Sicht in Astana überraschend einfach oder auch schwierig im Vergleich zu Ihren Erwartungen?
Bochynek: Wir waren bereits in der Vorbereitungszeit mehrere Male in Astana und der wirtschaftlichen Metropole Almaty und konnten so bereits erste Eindrücke vom Land und den Gegebenheiten sammeln. Positiv vermerkt haben wir dabei gleich zu Beginn die Herzlichkeit und große Hilfsbereitschaft der Menschen. Aufgefallen ist aber auch, dass manche Angelegenheiten erst auf den letzten Drücker und nach mehrmaligem Nachfragen erledigt wurden. Am Ende hat es dann jedoch meistens gut geklappt.
EXPO 2017: Inspiration und Spannung – so muss Weltausstellung
AUMA-Delegation reiste zum Deutschen Nationentag nach Astana
Nationentage auf einer Expo bieten dem jeweiligen Teilnehmerland immer eine besondere politische und mediale Aufmerksamkeit. Flaggen werden gehisst, Staatsgäste reisen an und werden von einheimischen Politikern empfangen. 93 Tage dauert die aktuelle Weltausstellung in Astana. Bei 115 teilnehmenden Staaten müssten bis zum 10. September eigentlich pro Expo-Tag die Flaggen mehrfach wechseln, ein Fulltime-Job außerdem für den Präsidenten von Kasachstan, wollte er bei jedem Nationentag die Gäste begrüßen. Zum Nationentag der Bundesrepublik Deutschland am 12. Juli war das kasachische Staatsoberhaupt jedoch spontan vor Ort, um Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu empfangen und eigenhändig im Golfcar über die Expo zu chauffieren, martialisch eskortiert durch den kasachischen Sicherheitsdienst.
EXPO 2017: Selbstbewusstes Kasachstan – mit Masterplan in die Zukunft
Interview mit Dr. Thomas Schriefers über seine Eindrücke von der Weltausstellung 2017 in Astana
Er ist in diesen Wochen sehr gefragt, der Expo-Kenner, Architekt und Künstler Dr. Thomas Schriefers. Ein ausgewiesener Experte, wie er einer ist, sieht Weltausstellungen aus einer ganz besonderen Perspektive. Nach nun mehreren Besuchen in Kasachstan wollten wir genau darüber mehr von ihm erfahren.
Herr Dr. Schriefers, Sie waren vor kurzem in Astana auf der Weltausstellung. Was war Ihr erster Eindruck, als Sie das Expo-Gelände zum ersten Mal gesehen haben?
Beeindruckend war die 100-Meter-hohe Kugel-Konstruktion im Kern der gesamten Expo-Anlage: der Kasachische Pavillon, der in Astana Nur-Alem, „Strahlende Welt“, genannt wird. Es ist das zentrale Themenhaus, um das sich die gesamte Pavillon-Struktur kreisförmig anordnet. Die Architektur der Weltausstellung zeigt sich insgesamt als sachliche Ausstellungsarchitektur, geschlossen und einheitlich, darin unterscheidet sie sich von anderen Weltausstellungsarealen. Das ist aber wohl auch der Anspruch der kasachischen Veranstalter: Sie wollen reale Perspektiven für das eigene Land entwickeln und kompetente Antworten auf Fragen geben, die uns letztlich alle beschäftigen. Und da sind wir beim Expo-Thema: der Frage nach der Energie der Zukunft und der Nachhaltigkeit.