Ende der 90er Jahre des letzten Jahrtausends rief der AUMA den Arbeitskreis IT Working Group für seine Mitglieder ins Leben und in Karlsruhe eröffnete das heutige Zentrum für Kunst und Medien (ZKM). Und während das Museum von Beginn an Künste und die neuen Medien in Theorie und Praxis zusammenführte, standen die neuen Medien und deren Auswirkungen auf die Messewirtschaft stets im Mittelpunkt der Arbeitskreisarbeit.
Nur folgerichtig, dass sich der Arbeitskreis nun, nach inzwischen schon 20 Sitzungen, in Karlsruhe traf. Bei einem Besuch im Medienmuseum als Teil des ZKM, fesselte zunächst ein Zuse 22 das Interesse der Teilnehmer. War doch der Z22-Computer oder kurz Z22 der erste Röhrenrechner aus der Bundesrepublik überhaupt. Als einer der ersten in Serie produzierten Rechner weltweit ermöglichte Z22 deutschen Hochschulen, Universitäten und anderen wissenschaftlichen Instituten nach dem Zweiten Weltkrieg erstmals eine elektronische Datenverarbeitung. Im Ausstellungsbereich konnten im Bereich Radical Software Exponate einer Gruppe amerikanischer KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen bestaunt werden, die in den 1970er Jahren begann, die erste Vision einer vernetzten Welt des freien Informationsflusses zu formulieren. Bevor der Rundgang dann in der „Welt der Spiele“ endete, wo neben vielen anderen Spielen nicht zuletzt „Tennis for Two“ überraschte, das erste Computerspiel aus dem Jahre 1958.
Inspiriert von diesem Ausflug in die Vergangenheit stand die Arbeitskreis-Sitzung ganz im Zeichen der tatsächlichen Herausforderungen der Digitalisierung in der Messebranche, wo sich im Spannungsfeld zwischen Realität und Virtualität der Wert von Messen nicht zuletzt auch in der Face-to-Face-Kommunikation von Mensch zu Mensch beweist – als wesentlicher Faktor beim Aufbau von Vertrauen zwischen Unternehmen.
Foto oben: Messe Düsseldorf/ctillmann