111 Jahre wird der AUMA in diesem Jahr alt: 1907 nahm die Ständige Ausstellungskommission der deutschen Industrie ihre Arbeit auf. Wir wollen diese Gelegenheit nutzen, – manchmal augenzwinkernd – auf einzelne Ereignisse und Entwicklungen der letzten elf Jahrzehnte zurückzublicken. Die Reihe heißt „AUMA 111: Messe-News von gestern – skurril bis verblüffend“ und beginnt in Kürze.
Der erste Vorsitzende des AUMA war übrigens gar kein klassischer Aussteller, sondern ein Bankier, der später quasi hauptberuflich Repräsentant verschiedenster Wirtschaftsorganisationen war und eine besondere Leidenschaft für Weltausstellungen und Messen entwickelte – Ludwig Max Goldberger. Er war Mitgründer der Dresdner Bank, Eisenbahnunternehmer, später Präsident des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller und trieb die Gründung der Berliner Handelskammer voran. Nebenbei setzte er sich – vergeblich – für eine Weltausstellung in Berlin ein. Denn Kaiser Wilhelm II. war dagegen, die deutschen Handelskammern waren sich uneinig und in den Weiten des Deutschen Reiches hielt man wenig von einem Prestigeprojekt im fernen Berlin.
Die Reklamemarken von Ausstellungen zur Zeit der Gründung des AUMA zeigen den Aufschwung in Industrie und Gesellschaft um die Jahrhundertwende, eine umtriebige Zeit, in der eine Vielzahl von Ausstellungen in ganz Deutschland aus dem Boden schossen. (Fotos © AUMA)
Goldberger ließ sich aber nicht entmutigen und entwickelte mit Partnern das Konzept einer privat und kommunal finanzierten „Berliner Gewerbeausstellung“. Sie wurde schließlich 1896 als gewaltige nationale Ausstellung realisiert – mit 4.000 Ausstellern auf 1 Mio. Quadratmetern im Treptower Park und 7,4 Mio. Besuchern. Mit diesem Background war Max Goldberger natürlich geradezu prädestiniert, zehn Jahre später den Vorsitz der Vorläuferorganisation des heutigen AUMA zu übernehmen. Er behielt dieses Amt bis zu seinem Tode im Jahr 1913.