Es ist entschieden: Dubai hat sich bei der Wahl zum Veranstaltungsort der Weltausstellung im Jahr 2020 durchgesetzt. Damit stellt zum ersten Mal in der Geschichte der EXPO ein arabisches Land den Gastgeber für eine große Weltausstellung. Kann Dubai, die Handelsdrehscheibe der Region, auch Plattform für alle Nationen sein? Als Messestandort hat sich Dubai auf einem höchst internationalen Niveau etabliert. Hier machen Aussteller aus aller Welt Geschäfte nicht nur mit Partnern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, sondern aus den gesamten Golfstaaten und weit darüber hinaus. Werden sich jedoch ausreichend Besucher nach Dubai aufmachen, wenn es nicht um Produkte, nicht unmittelbar um Geschäfte geht, sondern wie bei der EXPO um die Darstellung von Nationen? Das Motto jedenfalls klingt vielversprechend: „Connecting Minds, Creating the Future“. Ein Motto, das mit Sicherheit gut zu der Entwicklung der VAE passt, hat sich das Land doch in den letzten 20 Jahren aus Öl eine Zukunft gebaut. Auch in Sachen EXPOs hat das Land Erfahrungen, denn seit der ersten Länderpräsentation 1970 in Osaka haben die Emirate vielfach an Weltausstellungen teilgenommen, etwa in Hannover 2000 mit dem Nachbau der Al Jahili-Festung oder auch in Zaragoza 2008, wo der VAE-Pavillon einen der Awards für Design erhielt.
Wem werden sich die Nationen aber in Dubai präsentieren? Werden die 80% Ausländer in den VAE, die breite Bevölkerung also, die Möglichkeit haben, die EXPO zu besuchen? Zumindest den klimatischen Bedingungen wurde frühzeitig Rechnung getragen: Die EXPO wurde in die Wintermonate verlegt und findet vom 20. Oktober 2020 bis 10. April 2021 statt. Dennoch bleibt die eigentliche Herausforderung, Besucherzahlen in einer Größenordnung wie bei anderen Weltausstellungen zu generieren, denn im Vergleich zu den EXPOs Shanghai oder Mailand haben wir es hier mit einer relativ schwach besiedelten Region zu tun und die Zahl der Fernreisenden, die EXPOs besuchen, ist – bisher jedenfalls – eher gering.
Für die deutsche Industrie dürfte die EXPO 2020 in Dubai zahlreiche Geschäftschancen mit sich bringen: Bei Infrastrukturprojekten wie der 438 Hektar großen Exhibition City oder dem Ausbau des Dubai International Airport ist nicht nur Gebäude-Isolierung „made in Germany“ gefragt. 22 Gemeinschaftsstände sind im Rahmen des Auslandsmesseprogramms allein im Jahr 2014 auf Fachmessen in den VAE geplant, gute Chancen also für deutsche Unternehmen, auch Produkte und Dienstleistungen für das EXPO-Projekt anzubieten.
Clara Gruitrooy
Die EMA begrüßt die Entscheidung des Expo-Standortes 2020
Der Zuschlag für die EXPO 2020 bietet nicht nur viele Chancen und Möglichkeiten für deutsche mittelständische Unternehmen sich in den kommenden Jahren an der Planung und Bau der Dubai Expo City zu beteiligen , sondern ist, so Bundesaußenminister Westerwelle, „auch Anerkennung für die atemberaubende Entwicklung der Vereinigten Arabischen Emirate“, denn „Dubai ist buchstäblich zu einem globalen Drehkreuz geworden und heute eine große, moderne und weltoffene Metropole“.
Der Länderverein EMA (www.ema-germany.org) begrüßt daher die Entscheidung des Expo-Standortes in Dubai. „Wir hoffen, dass die Sichtbarkeit und Relevanz des arabischen Raumes für die deutsche Wirtschaft hiermit noch erhöht wird.“, so GS Dr. Layadi. Für die EMA, die sich besonders nachhaltiger Wirtschaftskooperation in der Region widmet, ist es aber auch entscheidend, dass die Projekte umweltverträglich und langfristig nutzbar umgesetzt werden.