Die wirtschaftlich schwierige Lage in Spanien hat auch die spanische Messewirtschaft spürbar verändert: Die Zahl der Messen ist gegenüber 2006 um 40% zurückgegangen. Auch die Aussteller- und Besucherzahlen sind deutlich eingebrochen. Die Messehallen bleiben also leer, zumal Spanien in den Jahren bis zur Wirtschaftskrise seine Hallenkapazitäten tüchtig aufgestockt hat: Während die sechs größten Messegelände im Jahr 2002 noch über eine Hallenkapazität von 606.871 m² verfügten, wurden diese bis 2011 auf insgesamt 982.528 m² ausgebaut. Aktuell sind die Messegelände Gran Via in Barcelona und in Valencia unter den Top 10 der größten Messegelände weltweit.
Mehr Internationalität auf den Messen in Spanien könnte helfen, die Krise zu überwinden. Das wird auch deutlich, wenn man die durchschnittlichen Ausgaben der Messeteilnehmer in Spanien vergleicht: Ein ausländischer Teilnehmer gibt rund 2.000 Euro am Tag aus, ein spanischer 375 Euro. Inzwischen unternehmen die Veranstalter erhebliche Anstrengungen, um die Internationalität ihrer Messen zu erhöhen. IFEMA Madrid beispielsweise plant in diesem Jahr, 3 Mio. Euro in das Auslandsmarketing zu investieren, um ausländische Geschäftspartner nach Madrid zu holen. Auch Fira de Barcelona setzt auf verstärktes Auslandsmarketing: So werben Büros in 43 Ländern für die eigenen Messen in der katalanischen Metropole. Ergänzend werden Messen zusammengelegt, um Synergien zu schaffen. Dennoch bleibt die Frage bestehen, ob sich die spanischen Veranstalter bisher zu sehr allein auf die Zugkraft ihrer attraktiven Standorte verlassen haben? Kommen die Bemühungen um Internationalisierung nicht etwas zu spät?
Der jetzt veröffentlichte Messemarkt Spanien beschreibt detailliert die Entwicklung auf den einzelnen Messeplätzen und gibt Hintergrundinformationen zu Messen und Veranstaltern in Spanien. (Foto: Fira de Barcelona)