Auf Messen wird viel Papier ausgegeben, nicht nur an Besucher, sondern auch an Journalisten. So hat nun auch eine Studie der Agentur Aufgesang untersucht, was ausstellende Unternehmen in den Pressefächern auf der Messe bereitstellen. Basis der Studie waren 316 Pressemappen, die im letzten Jahr auf drei Messen für digitale Produkte bzw. Investitionsgüter in Deutschland ausgelegt wurden. Ergebnis: Nur 7 % der Pressemappen liegen ausschließlich als digitale Datenträger vor. 93% der Pressemappen sind Print-Mappen, von denen 28 % zusätzlich eine digitale Variante anbieten. Am häufigsten ist unter den digitalen Elementen die CD zu finden (28%), am wenigsten der USB-Stick (2 %).
Daraus zu schlussfolgern, dass der digitale Wandel noch lange nicht bei den Unternehmen und ihren Pressematerialien angekommen sei, scheint jedoch etwas überzogen zu sein. Stellen doch erstens fast alle Messen auch Internet-Pressefächer zur Verfügung, in denen Journalisten online nach den Pressemitteilungen der Unternehmen recherchieren können. Diese waren jedoch in die Studie nicht eingeflossen. Dass andererseits Unternehmen in den von ihnen gebuchten realen Pressefächern auch Pressemitteilungen aus Papier bereitstellen, ist keine wirkliche Überraschung, bestellen doch auch in einem Fischrestaurant die meisten Gäste Fischgerichte. Andererseits ist es aus Umweltaspekten nicht weniger bedenklich, in Pressefächern in großem Stil CDs oder USB-Sticks bereitzustellen.
Im Übrigen sollte Papiersparen ohnehin bereits beim Papierverkauf bzw. -kauf beginnen. Wie bei Zigarettenverpackungen, die mit drastischen Bildern vor den Folgen des Rauchens warnen, könnte auch die Verpackung des Druckpapiers darauf hinweisen, wohin der unkontrollierte Verbrauch von Papier führt und z.B. eine Weltkarte mit komplett neuen Küstenlinien zeigen oder Bilder von Eisbären, die auf winzigen Eisschollen im Meer treiben. (Foto: Pixelio/Rosel Eckstein)