In unserem Gastbeitrag erläutert Kai Hattendorf, Messe Frankfurt, Bereichsleiter Digital Business und Bereichsleiter Unternehmenskommunikation & Marketing, Möglichkeiten der Digitalisierung für unsere Branche.
Kommt Ihnen das bekannt vor? Der Podcast auf dem Weg zur Arbeit kommt vom Smartphone. Der Schnappschuss vom letzten Vortrag ist ebenfalls mit dem Smartphone aufgenommen worden. Und anstelle einer Karte führt mich die Navisoftware meines Smartphones durch fremde Gefilde. Die Nutzung digitaler Applikationen und multimedialer Inhalte hat sich längst vom „Bildschirm im Arbeitszimmer“ emanzipiert und ist im 24-Stunden-Alltag angekommen. Anfang September hat der Bitkom eine von Aris und Forsa erstellte Studie veröffentlicht, laut der das Handy für 48 Millionen Bundesbürger ein ständiger Begleiter ist. 83 Prozent der 14- bis 29-Jährigen verlassen ohne ihr Mobiltelefon nicht das Haus. Bei den über 65-Jährigen sind es immerhin noch 58 Prozent der Mobiltelefon-Besitzer. Auf Veranstaltungen der Messe Frankfurt nutzen mittlerweile über drei Viertel der Besucher von Fachmessen während der Veranstaltungen intensiv Smartphones oder Tablets, die „Schweizer Taschenmesser“ des digitalen Zeitalters.
Für Messegesellschaften bedeutet dieser Rund-um-die-Uhr-Zugriff auf digitale Möglichkeiten die Chance, das Messeerlebnis und auch die unmittelbare Vor- und Nachbereitung deutlich aufzuwerten. Zurecht spricht niemand mehr davon, dass Messen durch Veranstaltungen im virtuellen Raum ersetzt werden. Aber durch gezielte Services ist es möglich, dass Veranstalter, Aussteller und Besucher stärker vom Produkt ‚Messe’ profitieren.
Hierbei sind vor allem zwei Trends auffällig: Zum einen die inhaltliche Verlängerung einer Veranstaltung auf 365 Tage im Jahr – Handelspartner, die sich sonst nur während einer Messe begegnen, vernetzen sich über digitale Angebote von Messegesellschaften. Business-Matching-Portale wie Productpilot.com sorgen dafür, dass man die Kontakte von der letzten Messe auch wiederfindet. Zum anderen wollen die Nutzer ortsunabhängig mittels Mobilgeräten auf Informationen zugreifen können. Hierbei helfen nicht nur Apps, die einfachen Zugriff auf Geländepläne, Ausstellerlisten oder Events während der Messe bieten, sondern auch eine durchdachte Infrastruktur, die z.B. über kostenlose WLAN-Versorgung während einer Messe den Zugriff auf digitale Daten komfortabel ermöglicht.
Leitgedanke sollte immer die ideale Ergänzung einer Veranstaltung sein. Denn wie eingangs erwähnt: Mobil online sind unsere Zielgruppen ohnehin – wir müssen sie nur dort abholen.
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