Von Flaggen, Rückenwind und Gegenwind.

Welche Erfahrungen mittelständische Unternehmen mit dem Auslandsmesseprogramm des Bundes  gemacht haben, war Thema von Gesprächen mit Unternehmern. Die Interviews mit Geschäftsführern und Kommunikationsverantwortlichen  veröffentlichen wir in einer Reihe hier im AUMA Blog.

Interview mit Hans-Joachim Tilse, Geschäftsführer TILSE Industrie- und Schiffstechnik GmbH, Hamburg/Nennhausen

Moin Moin! Sie sind also sozusagen der Kapitän eines Weltunternehmens.
Tilse: Wenn Sie damit meinen, dass unsere Technologie weltweit führend ist, dann ja. Unser Hauptabsatzgebiet ist aber zu 90% die EU, außerdem die USA, Australien und Neuseeland.

"Made in Germany ist im Ausland mit dem Ruf von Qualität und Pünktlichkeit sehr gut aufgestellt", erklärt Hans-Joachim Tilse, Geschäftsführer der Tilse Industrie- und Schiffstechnik GmbHWie sieht es mit dem Mittleren Osten aus? Und mit China?
Tilse: China war ja noch nie mit dem Wasser verheiratet. Der Markt dort ist einfach noch nicht reif für größere Yachten. Unser Verband beobachtet aber die Entwicklung – und die Messen. Letztere sind eher noch Gemischtwarenläden, keine reinen Yachtmessen. Aber das wird sich noch entwickeln.

Und wie entwickeln Sie Ihr Geschäft?
Tilse: Natürlich finden Sie uns auf den wichtigen Messen in Düsseldorf und Monaco mit eigenem Stand. Darüber hinaus nehmen wir über den deutschen Gemeinschaftsstand Kurs auf die weiteren Märkte, auch dabei bin ich mit vor Ort. Die Planung, die Abwicklung, das passt alles. Und der Stand zieht die Besucher an. Nehmen Sie z.B. die Messe in Fort Lauderdale. Da finden Sie nicht nur US-Amerikaner, dorthin kommen auch Mittel- und Südamerikaner, Australier und Neuseeländer. Und alle nehmen Kurs auf den deutschen Stand, weil sie unseren Qualitätsvorsprung kennen.

AUMA_Statement_1_4_TilseIhr Unternehmen segelt, was Arbeitsplätze angeht, ja auch komplett unter deutscher Flagge.
Tilse: Ja: Unsere Verwaltung sitzt in Hamburg, unsere Produktion finden Sie in Nennhausen in Brandenburg. Fast 40 Leute, darunter auch Azubis. Diese Nähe ist wichtig, damit wir schnell reagieren und auch Sonderwünsche produzieren können. Die werden übrigens teils auch direkt auf Messen verkauft, der Refit-Markt spielt dabei eine große Rolle. Made in Germany ist hier mit dem Ruf von Qualität und Pünktlichkeit sehr gut aufgestellt.

Und der Standort Deutschland im Allgemeinen? Gibt’s Gegenwind?
Tilse: Sagen wir so: Die Unterstützung sollte sich nicht nur auf die großen Konzerne konzentrieren, die haben ihre eigenen Ressourcen. Gerade KMU müssen stärker gefördert werden, besonders in speziellen Branchen.

Download Interview: PDF-Datei
Weitere Informationen: www.auslandsmesseprogramm.de

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