1961: Deutsche Exportwirtschaft auf Roadshows durch Afrika

AUMA 111: Messe-News von gestern

Der Export nach Afrika, vor allem in die Länder südlich der Sahara, gilt traditionell als schwierig, nicht zuletzt wegen der oft unzureichenden (Messe-) Infrastruktur. Vor fast 60 Jahren startete die deutsche Exportwirtschaft deshalb ein kühnes Experiment: Sie organisierte eine Wanderausstellung durch einige Staaten Westafrikas, weil es dort noch kein Ausstellungsgelände gab. Die Ausstellung reiste auf 17 Lkw mit Spezialaufbauten. Der Erfolg ermutigte die Wirtschaft, 1963 eine noch größere Wanderausstellung durch Ostafrika auf den Weg zu bringen: 24 Fahrzeuge mit 55 Begleitpersonen waren sieben Monate unterwegs und steuerten 27 Ziele in Mosambik, Rhodesien (heute Zimbabwe), Njassaland (Malawi), Tansania, Uganda und Kenia an.

Werbemarken aus der ersten Hälfte der 1960er Jahre (Fotos © AUMA)

Weitere Ausstellungen dieser Art sind nicht überliefert, auch weil seitdem in vielen Ländern solide Messehallen gebaut wurden. Heute nennt man solche Veranstaltungen übrigens Roadshows, die vor allem in bestens erschlossenen Ländern stattfinden, organisiert von Eventmanagern, meist ohne Afrika-Erfahrung. Außerdem wären sieben Monate Dauer heute schwer vermittelbar, zur Not könnte man in der Zeit zum Mars fliegen.

Foto oben: Janine Grab-Bolliger/Bearbeitung: Joujou/pixelio.de

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