„Nicht das Orderbuch allein, sondern Kontakte, Beurteilung der Marktlage, Vergleich eigener Entwicklungen mit denen konkurrierender Unternehmen, Anregungen für neue Verwendungen, für die Erweiterung oder Beschränkung des Produktionsprogrammes sind zusätzliche Komponenten für die Bewertung einer Beteiligung über die rechnerisch gewonnenen Werte hinaus.“ Diese Aussage über Messeziele von Ausstellern könnte ein Consultant glatt im Jahr 2018 gemacht haben, zumindest so ähnlich. Tatsächlich ist dieser Satz aus einer Publikation des AUMA genau 54 Jahre alt!
Das Verblüffende: Viele „Nebenziele“, die auch heute noch Relevanz haben, sind bereits genannt. Die Möglichkeiten, die Messen bieten, über die klassischen Ziele hinaus wie Vorstellung von Innovationen oder Gewinnung neuer Kunden, sind offensichtlich schon ziemlich lange bekannt. Fragt sich nur, ob sie nicht vor über 50 Jahren nur von ein paar Vorreitern verfolgt wurden. Und nutzt heute wirklich eine große Mehrheit das ganze Spektrum? Laut AUMA MesseTrend setzen sich ja Aussteller acht Messeziele, aber eben nur im Durchschnitt. Es dürfte also immer noch eine Menge Aussteller geben, die sich auf vier oder weniger Ziele beschränken. Die Klage, wir haben nichts verkauft, also war die Messe schlecht, gibt es manchmal auch heute noch, zumindest bei kleineren Unternehmen.
Vielleicht feiern wir auch nur 50 Jahre Differenz zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Aber in Zukunft wird bestimmt alles besser.
Foto: Werbemarken der ELECTRONICA (München 1964), EUROSHOP (Düsseldorf 1966) und der Internationalen SPIELWARENMESSE (Nürnberg 1964) © AUMA