Angesichts des verschärften Wettbewerbs in der Wirtschaft generell, und auch in der internationalen Messewirtschaft, entstand Mitte der siebziger Jahre die Idee, die deutsche Messebranche als Ganzes stärker zu profilieren, auch über die bestehende Gemeinschaftswerbung für das deutsche Messeangebot hinaus. Ziel war es insbesondere, mehr Besucher für die Angebote der ausstellenden Wirtschaft zu interessieren. Der zusammen mit einer Agentur entwickelte Begriff Messeplatz Deutschland sollte symbolisieren, dass das Gesamtangebot der Veranstalter mehr ist als nur die Summe seiner Teile. Denn die Bundesrepublik bot bereits damals für nahezu alle Branchen renommierte Messen und außerdem – trotz allen Wettbewerbs – ein weitgehend überschneidungsfreies Angebot im Bereich der internationalen Messen.
Werbemarken aus den 1970er Jahren (Fotos © AUMA)
Einigkeit bestand aber darüber, dass diese Idee nur dann glaubwürdig bleiben konnte, wenn die Weiterentwicklung der deutschen Messewirtschaft im kooperativen, nicht im konfrontativen Wettbewerb erfolgt. Die Aktion Messeplatz Deutschland verstand sich als Kommunikationskonzept, das Werbung und PR-Aktivitäten im In- und Ausland umfasste. Die Realisierung dieses Konzepts prägte die Arbeit des AUMA in den folgenden Jahren, auch durch erstmalige Präsentationen in Ländern außerhalb Europas. Der Begriff Messeplatz Deutschland setzte sich sehr schnell durch und wurde Teil des Sprachgebrauchs in der Fachöffentlichkeit. Er steht heute quasi selbstverständlich für die Gesamtheit der internationalen Messen in Deutschland.