Das Coronavirus hat die Messen sehr früh und besonders hart getroffen. Der AUMA, der Verband der deutschen Messewirtschaft, ist nah am Puls der Branche und arbeitet an der bestmöglichen Unterstützung. In einer Reihe stellen wir Kolleginnen und Kollegen vor und berichten über ihre Erfahrungen jetzt in der Coronakrise.
Barbara-Maria Lüder ist AUMA-Referentin mit den Themen Recht, Steuern, Technik, Nachhaltigkeit. Derzeit befasst sie sich vor allem mit den unterschiedlichsten Hygienekonzepten, national und international, und sichtet Corona-Förderprogramme und Einreisemöglichkeiten auf den Messeplatz Deutschland.
Hallo Frau Lüder, welche Aufgaben haben Sie in der letzten Zeit im AUMA übernommen?
Barbara-Maria Lüder: Die letzten Wochen und Monate waren die intensivsten in meinem bisherigen Arbeitsleben. Zu Beginn der Coronakrise haben wir uns alleine und gemeinsam mit anderen Verbänden gegenüber der Politik kraftvoll für Fördermaßnahmen für das gesamte Ökosystem Messe eingesetzt. Als sich aufgrund der günstigen pandemischen Entwicklung Lockerungsmöglichkeiten von den Einschränkungen abzeichneten, haben wir umgehend zusammen mit einer Taskforce von Experten aus unserer Branche ein Maßnahmenpapier für die Politik auf Bundes- und Landesebene entwickelt, um aufzuzeigen, unter welchen Bedingungen Messen in Deutschland wieder starten könnten. Wir hatten Erfolg: am 6. Mai 2020 erging der gemeinsame Beschluss von Bund und Ländern, dass Messen keine Großveranstaltungen sind und die Länder künftig in Eigenregie festlegen können, mit welchen Rahmenkonzepten Messen durchgeführt werden dürfen. Nach konzentrierten Verhandlungen auf Länderebene gibt es inzwischen in 9 Bundesländern Regelungen zu den Wiederaufnahmemöglichkeiten von Messen.
Was sind die nächsten Schritte?
Barbara-Maria Lüder: Jetzt geht es darum, dass die Messegesellschaften zusammen mit den Gesundheitsämtern vor Ort Hygienekonzepte für ihre Veranstaltungen entwickeln. Dabei ist jede Veranstaltung mit all ihren Besonderheiten einzeln zu analysieren. Für den Bereich „Messestandbau in Coronazeiten“ hat der FAMAB in enger Abstimmung mit dem AUMA und der AUMA Taskforce eine Handlungshilfe erarbeitet. Wir wollen den Ausstellern und Besuchern damit zeigen, wie sich Messen aufgrund der weltweit vorbildlichen Infrastruktur am Messestandort Deutschland auch unter Corona-bedingt erhöhten Anforderungen sicher und erfolgreich durchführen lassen.
Gleichzeitig zum Wiederaufbau des Vertrauens von Ausstellern und Besuchern ist die Wiederherstellung des internationalen Reiseverkehrs wichtig. Auch hierfür hat sich der AUMA, gemeinsam mit starken Partnern aus der Tourismusbranche, intensiv eingesetzt. Seit dem 15. Juni 2020 ist das Reisen innerhalb der EU wieder möglich; seit dem 2. Juli 2020 können auch Aussteller und Besucher aus bestimmten Drittstaaten wieder auf den Messeplatz Deutschland kommen. In der Regel ist dabei keine häusliche Quarantäne einzuhalten. Ich sichte regelmäßig die entsprechenden Bestimmungen und versuche, die Messewirtschaft umgehend über alle Änderungen zu informieren.
Welche rechtlichen Informationen kann der AUMA der Messebranche in der Corona-Pandemie bereitstellen?
Barbara-Maria Lüder: Wir haben eine Übersicht zu den Regelungen der einzelnen Bundesländer in Bezug auf Messen, die wir regelmäßig aktualisieren. Außerdem informiert der AUMA seine Mitglieder zeitnah über wichtige Entwicklungen im Reiserecht. Derzeit arbeite ich an einer Zusammenstellung von Informationen zum Thema Hygieneregelungen bei Messen, die die Mitglieder in ihren Internetauftritten der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Gerne bin ich auch Ansprechpartnerin für Corona-Förderprogramme.
Kontakt: Barbara-Maria Lüder b.lueder@auma.de