Die Publikumsmesse FAIR FRIENDS ging schon vor zehn Jahren als Deutschlands Treffpunkt für Nachhaltigkeit an den Start. Mit ihren drei Kernbereichen „Nachhaltige Lebensstile“, „Fairer Handel“ und „Gesellschaftliche Verantwortung“ ist sie heute mehr denn je am Puls der Zeit. Aber das ist noch nicht alles: Rund um die Messe ist eine ganze Familie aus Nachhaltigkeits-Veranstaltungen entstanden. Robin Uhlenbruch ist Unternehmenssprecher der Westfalenhallen Unternehmensgruppe und gab Julia Tornier Auskunft darüber, was an den SUSTAINABLE DAYS so besonders ist.
Lieber Robin Uhlenbruch, ähnlich wie die Digitalisierung wird Nachhaltigkeit immer mehr zu einem Querschnittsthema für alle Branchen und auch ihre Messen. Was ist das besondere Angebot der FAIR FRIENDS und an wen richtet es sich – auf Aussteller- und Besucherseite?
Robin Uhlenbruch: Jährlich kommen bei uns Wissenschaft, Forschung, Organisationen, Unternehmen und Interessierte zusammen, um sich über neueste Entwicklungen und Ideen auszutauschen. Die FAIR FRIENDS bringt unterschiedliche Zielgruppen an einem Ort zusammen, schafft Vernetzungsmöglichkeiten und fördert den Austausch und Dialog in nachhaltigen Themenbereichen. Die Besucher können sich bei zahlreichen Ausstellenden von attraktiven, fairen und vor allem nachhaltigen Produktalternativen inspirieren lassen und bekommen in Workshops und im Bühnenprogramm Tipps und Tricks für eine nachhaltigere Lebensweise. Junge Startups, aber auch etablierte Unternehmen können wiederum auf der Messe ihr Angebot einem interessierten Publikum präsentieren, den Markt sondieren und direktes Feedback für die Weiterentwicklung oder den Verkauf ihrer Produkte erhalten.
Die SUSTAINABLE DAYS bringen an Nachhaltigkeit Interessierte nicht nur auf einer Messe zusammen, sondern bieten auch Kongressformate an. Wie wird diese Kombination angenommen?
Robin Uhlenbruch: Neben der FAIR FRIENDS gehören noch zwei weitere Formate zur Nachhaltigkeits-Familie der Messe Dortmund. Der Fachtag Nachhaltige Beschaffung für Beschaffende und Entscheidende, die ihren Einkauf nachhaltiger gestalten wollen – und der Fachkongress IMPACT FRIENDS für Gründende, Gründungsinteressierte und alle jene, die sich für Social Startups, Social Entrepreneurship oder nachhaltige Innovationen interessieren. Zusätzlich dazu findet in diesem Jahr unter dem Dach der SUSTAINABLE DAYS auch noch eine Gastveranstaltung statt: der erste Deutsche Lastenrad Kongress mit Entwicklungen und Trends im Bereich Lastenrad.
Zwar widmen sich alle Veranstaltungen einem spezifischen Thema, doch im Kern vereint sie eins: Sie wollen erreichen, dass wir uns von der linearen Wegwerfwirtschaft verabschieden und uns für die regenerative Kreislaufwirtschaft öffnen. Dabei gilt: Weg von einem Säulen- oder Kirchturmdenken, hin zu einem Miteinander, in dem alle ihre Angebote, Perspektiven und Stärken einbringen und unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft gemeinsam in die Zukunft führen. Dafür muss es den Austausch der Fach- und Endkundenwelt ebenso geben wie den Dialog von Politik und Wirtschaft. Und genau das ermöglichen die SUSTAINABLE DAYS – eine Live-Event-Plattform, die für Interaktion und nachhaltige Impulse steht.
Nimmt davon auch die Medienwelt Impulse mit?
Robin Uhlenbruch: Das Thema Nachhaltigkeit ist bereits seit Jahren in allen Unternehmen und auch Privathaushalten angekommen. Aber mit den aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen treffen wir aktuell besonders den Puls der Zeit, der auch medial ein Dauerthema ist. Viele Verbrauchende stellen sich gerade die Frage, wo und wie sie sinnvoll Kosten einsparen und dadurch finanziell über die Runden kommen können, ohne Lebensqualität und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu verlieren. Dies fängt bereits bei der Grundversorgung an. Und ein Ende dieser schwierigen Phase ist derzeit nicht absehbar, zumal die Lieferketten aus Asien weiter stocken und unsere Wirtschaft die Auswirkungen des Ukrainekriegs nach wie vor mit voller Wucht zu spüren bekommt.
Gleichzeitig steht aber auch der Wunsch nach mehr nachhaltigen Lösungen bei vielen Verbrauchenden auf der Tagesordnung. Denn dass wir als verantwortungsvolle Gesellschaft unsere Lebensweise den aktuellen geopolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen anpassen müssen, steht außer Frage; nur das „Wie?“ wird gerade noch heiß diskutiert. Die SUSTAINABLE DAYS können bereits Antworten liefern, bieten aber auch eine Plattform, um neue Ansätze und Lösungen zu diskutieren. Und genau das geht nur live. Kein digitales Meeting-Format kann die Qualität des persönlichen Gesprächs ersetzen. Denn wichtige Veränderungen entstehen nicht im Digital-Meeting vor dem Monitor, sondern weiterhin auf den Marktplätzen Nummer 1, den Messen, bei einem gemeinsamen Austausch und einer Begegnung.
Wie nachhaltig sind die Veranstaltungen selbst?
Robin Uhlenbruch: Die Nachhaltigkeit mit ihrem ganzen Facettenreichtum an ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Themen liegt der Westfalenhallen Unternehmensgruppe mit ihren Tochterunternehmen der Messe Dortmund, dem Kongress Dortmund sowie der Event-Arena Westfalenhalle seit Jahren am Herzen und wird ganzheitlich im Unternehmensverbund verfolgt.
EUROSOLAR, die europäische Vereinigung für erneuerbare Energien, hat die Unternehmensgruppe bereits 2005 mit dem Europäischen Solarpreis in der Kategorie „Eigentümer oder Betreiber von Fotovoltaik-Anlagen“ ausgezeichnet. Auch unsere Messehallen 3, 6, 7 und 8 sind mit modernster Fotovoltaik bestückt. Als „Selbstversorger“ können wir unseren CO2-Fußabdruck erheblich verbessern. Schon vor mehr als 15 Jahren wurden die Westfalenhallen als besonders umweltfreundliches ÖKOPROFIT-Unternehmen zertifiziert. In allen Hallen haben wir eine intelligente Lüftungssteuerung mit CO2-Sensorik.
Unser Mercure Hotel Dortmund Messe & Kongress ist als „Green Hotel“ zertifiziert, außerdem betreiben wir Blockheizkraftwerke auf dem Gelände mit grünem Strom sowie Anlagen für die Wärmerückgewinnung. Die Westfalenhallen insgesamt unterstützen seit 2014 den Nachhaltigkeitskodex „fairpflichtet“ der deutschsprachigen Veranstaltungsbranche. Und auch in Zukunft werden wir hier konsequent ansetzen, investieren und uns weiterentwickeln, um so energieeffizient und nachhaltig wie möglich zu werden. Davon profitieren alle Veranstaltungen!
Foto und Grafik: Westfalenhallen Unternehmensgruppe GmbH
Julia Tornier ist Manager Social Media im AUMA.