Messe und Virtual Reality – passt das zusammen? Viele Aussteller und Messeveranstalter beschäftigen sich aktuell damit, die reale und die virtuelle Welt zusammenzubringen. Auf der Baumaschinenmesse bauma habe ich mir inspirierende Ergebnisse angesehen.
Die Messe München bot Unternehmen dort eine eigene virtuelle Ausstellungsfläche auf einem VR-Experience-Areal an. Außerdem sah ich zahlreiche Aussteller, die Anwendungen von Augmented und Virtual Reality (AR/VR) einsetzten. In Form von 3-D-Showrooms oder Live-Erlebnissen konnten Besucher beispielsweise mittels Virtual Reality Fahrstuhl fahren oder auf einer virtuellen Baustelle selbst Hand anlegen. Es hat mich beeindruckt zu sehen, wie durch Digitalität emotionale Messeerlebnisse entstehen.
Digital meets analog: Messe-Content im B2B
Eine Veranstaltung des Bundesverbandes Industrie Kommunikation (bvik) ging im April in Nürnberg der Frage nach, wie sich Messen im Spannungsfeld zwischen Live-Erlebnis und virtuellem Raum verändern. Deutlich wurde, dass digitale Technologien das Bild der Messe verändern, wenn Aussteller ergänzend auf VR und AR setzen, um ihre Produkte und Dienstleistungen für Messebesucher anschaulich zu präsentieren. AUMA-Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Neven und Claus Rättich, Bereichsleiter Marketing und Kommunikation der gastgebenden Nürnbergmesse äußerten dabei übereinstimmend die Überzeugung, dass zwischenmenschliche Kommunikation durch digitale Technologien nicht zu ersetzen sei. Messen werden als Marketinginstrument Bestand haben, so lange Unternehmen reale Produkte und Dienstleistungen anbieten und Menschen über deren Kauf entscheiden.
Erwartungen real und digital erfüllen
Die Antwort auf die Eingangsfrage ist deshalb: Entscheidend ist, die Bedürfnisse der Kunden zu kennen und ihnen passende Angebote auf der Messe zu machen. Ob dabei Virtual, Augmented oder Mixed Reality zum Einsatz kommt, ist weniger wichtig, da Inhalte im Fokus stehen und nicht Technologien.
Diese Einschätzung teilt der neue AUMA-Vorsitzende, Philip Harting, CEO der HARTING Technologiegruppe, und formulierte anlässlich seiner Amtsübernahme: „Auch im digitalen Zeitalter braucht die Wirtschaft Messen. Denn Messen sind und bleiben Innovationsforen und sind aus dem Kommunikations-Mix der Unternehmen nicht wegzudenken“.
Foto: bvik, Messerundgang bauma 2019