Was braucht ein Logistiker für einen gelungenen Messebesuch? Ein Festival, Show, Musik? Auf der Messe transport logistic Anfang Juni in München ahnte man, dass die Bedürfnisse offensichtlich woanders lagen. Vor allem wollten die weitgereisten Transportexperten miteinander reden – natürlich über Geschäfte, aber vermutlich auch über anderes. Dabei war durchaus Entspannung angesagt: Ein weitläufiger Biergarten, natürlich auch mit anderen Getränken und Essbarem, war nahezu ausgebucht. Ein paar Meter weiter: Eine Wiese mit schlichten Liegestühlen – ebenfalls fast voll besetzt (Die Hallen waren übrigens trotzdem gut gefüllt). Man spürte fast die gute Stimmung. Und weit und breit keine Action! Auch nicht durch Produkte in Funktion, denn die sind auf der transport logistic eher eine Seltenheit.
Was sagt uns das? Die Vorstellung, dass der Messebesucher bestimmte Erwartungen hat, die vorauseilend zu erfüllen sind, ist ziemlich abwegig. Der Messeplatz Deutschland besteht aus – grob geschätzt – hundert verschiedenen Branchen, deren Vertreter im Zweifelsfall hundert verschiedene Vorstellungen vom perfekten Messe-Erlebnis haben. Das mag manche Vereinfacher enttäuschen, die gern aus Entwicklungen einzelner Messen gleich Branchentrends ableiten, aber so ist sie nun mal, die Messewirtschaft. Also muss sich wohl jede Projektleitung und jeder Messebeirat ein eigenes, maßgeschneidertes Zukunftskonzept ausdenken.