Wenn man die Präsenz ausländischer Aussteller auf deutschen Messen betrachtet, stehen natürlich die Länder an der Spitze im Scheinwerferlicht, wie China, Italien, Frankreich, USA, und vielleicht noch diejenigen, die auf dem Weg nach oben sind, wie die Türkei oder Polen. Wie aber sieht es am Ende der Liste aus, etwa im Jahr 2014? Dort finden sich mit der Bilanz „ein Aussteller, eine Messe“ Karibik- und Südsee-Inseln von den Bermudas bis Vanuatu, meistens mit einer Beteiligung an der ITB.
Spannender wird es etwas weiter oben: zwei Aussteller aus dem Vatikan (Frankfurter Buchmesse) und immerhin fünf von den Färöern (erstaunlicherweise auf ITB und Buchmesse; man dachte, die Kernkompetenz liegt eher auf Fisch). Und wer hätte gedacht, dass Monaco als eines der kleinsten Länder der Welt mit 15 Ausstellern auf 11 Messen exakt genauso stark vertreten ist wie Kasachstan, das flächenmäßig neuntgrößte Land der Erde? Das Fürstentum ist übrigens nicht nur auf der boot zu finden, sondern auch auf analytica und Innotrans. Das größte unter den kleinen Ausstellerländern ist aber Liechtenstein mit 51 Ausstellern auf 30 Messen und dem Messespektrum eines ausgewachsenen Industrielandes, von ALUMINIUM und automechanika bis Intersolar und Medica und vor allem Dentaltechnik auf der IDS.
Also: die „kleinen“ Ausstellerländer machen den Messeplatz Deutschland nicht nur bunter, sondern durchaus auch wirtschaftlich attraktiver. „Hidden champions“ gibt es offensichtlich nicht nur im deutschen Mittelstand.
Foto: Schloss Vaduz/Liechtenstein, pixelio/Gubran
Oliver Schmitt
Liechtenstein ist nicht gleich Liechtenstein
So bemerkenswert der Beitrag des Fürstentums Liechtenstein für das Deutsche Messewesen auch sein mag: Das Foto zeigt die Burg Liechtenstein in Maria Enzersdorf in Niederösterreich. Die Fürsten in Vaduz bewohnen ein Schloss: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schloss_Vaduz
Nichts für ungut ;-)
Redaktion
Vielen Dank für den Hinweis, wir freuen uns über so aufmerksame Leser! Korrektur ist sofort erfolgt.