Rund 100 Teilnehmer kamen vom 14. – 16. September 2016 zu einem Messesymposium in die Deutsch-Ungarische Industrie- und Handelskammer (DUIHK) nach Budapest. Sie informierten sich rund um das Messegeschäft sowie den Messestandort Deutschland. Auch der AUMA war von der AHK eingeladen, in großem Umfang Messewissen in Vorträgen und Workshops einzubringen. Die Kammer erstellte in Kooperation mit dem AUMA zudem eine Broschüre in ungarischer Sprache, die potenziellen Ausstellern die wichtigsten Informationen zur Messeteilnahme liefert. Das Symposium begann am ersten Tag mit einer Konferenz und Workshops zur optimalen Messeteilnahme. Am zweiten und dritten Tag boten Experten aus Deutschland Trainings zu besonderen Aspekten des Messegeschäfts an. Den Abschluss bildete ein Erfahrungsaustausch von Messevertretern verschiedener Auslandshandelskammern (AHK).
Ilona Balogh, stellvertretende DUIHK-Geschäftsführerin und Verantwortliche für die Messe-Dienstleistungen der Kammer, hielt bei der Eröffnung fest: „Deutschland ist ein bedeutender Messemarkt, der viele Möglichkeiten bietet. Messen in Deutschland sind für ausländische Unternehmen ein zentrales Instrument, um den deutschen und weltweiten Markt zu erschließen.“
Hendrik Hochheim, AUMA-Referent (Foto), betonte in seinem Vortrag: „Deutschland hat eine 800-jährige Messetradition, auf der wir uns allerdings nicht ausruhen können. Aber auch im digitalen Zeitalter kommen Menschen immer noch persönlich auf Messen, um sich auszutauschen.“ Messen dienten als Innovations- und Austauschplattform, aber auch als Vergleichsmöglichkeit im Wettbewerb.
Christian Ulrich, Marketingdirektor der Spielwarenmesse in Nürnberg, ging in seinem Vortrag der Frage nach, wie man bei Messen hervorstechen kann. Eingeladene, aktive Besucher, Produktpräsentationen und Pressearbeit können hierbei helfen. „Neue Produkte müssen hervorgehoben werden und selbsterklärend sein, nicht alle Besucher wollen sofort in ein Verkaufsgespräch verwickelt werden.“ Ferner können auch Rahmenshows Besucher anlocken, genauso könne man das gesamte Messegelände, und nicht nur die Standfläche, etwa in Form von Außeninstallationen nutzen.
„In Ungarn sind die Messen erfolgreich, die ein klar definiertes Publikum anvisieren. Eine effiziente Teilnahme setzt voraus, dass die jeweilige Messe sorgfältig ausgewählt wird“, sagte Klára Tihanyi, Business Development- und Ausstellungsdirektorin bei der Hungexpo Zrt. Ferner müsse man den Stand richtig gestalten, das Standpersonal gut motivieren und die Produkte bzw. Dienstleistungen gut kennen. Nach der Messe solle man die Teilnahme etwa über die Anzahl an Kontakten auswerten und einen Follow-up-Aktionsplan aufstellen.
Am zweiten und dritten Tag des Symposiums wurden Trainings zu speziellen Aspekten der erfolgreichen Messeteilnahme angeboten: Hendrik Hochheim präsentierte die optimale Planung der Messeteilnahme, bei Messe- und Marketingberaterin Karla Juegel konnten Aussteller Maßnahmen für erfolgreiche Messepräsenzen erarbeiten.
Hochheim empfahl, bereits während der Planungsphase konkrete Messeziele zu definieren, wobei mit der Messe als multifunktionalem Marketinginstrument mehrere Ziele gleichzeitig verfolgt werden könnten. „Es ist dabei sowohl als Aussteller als auch als Besucher sinnvoll, sich in sein Gegenüber hineinzudenken“, so der AUMA-Referent, schließlich müssten etwa Unternehmen vorab Kommunikationsstrategien festlegen, um auf Kundenfeedback reagieren zu können. Zugleich sollten die Kosten einer Teilnahme aufgrund verschiedener langfristiger Nutzenvorteile differenziert betrachtet werden.
Um die Messekommunikation am Stand ging es bei Juegels Training. Aussteller sollten sämtliche Sinne der Besucher ansprechen, um deren Aufmerksamkeit zu gewinnen. Hierzu sei nicht nur ein entsprechend gestalteter Stand, sondern auch das richtige Standpersonal nötig, das zudem gut im Team arbeiten könne. Juegel empfahl den Teilnehmern: „Bereiten Sie zeitig Ihre Messeteilnahme und Informationen über Ihre Produkte und den Marktvorteil Ihrer Firma vor, und achten Sie auf die Bewirtung sowie die kleinen Kommunikationstricks am Stand, mit denen Sie Besucher anlocken können.“
Den Abschluss des Messesymposiums bildete ein Erfahrungsaustausch von 24 Messe-Verantwortlichen von AHKs aus insgesamt 16 Ländern. Dort thematisierten die Teilnehmer einige der aktuellen Herausforderungen des AHK-Messegeschäfts wie Internet bzw. Social Media und wie man Synergien zwischen Dienstleistungen sowie Messevertretung schaffen kann. Zudem wurden einige Best Practices vorgestellt. Einige AHK-Vertreter äußerten eine hohe Zufriedenheit mit dem Messesymposium und berichteten über eigene Planungen zu einer ähnlichen Veranstaltung. Der AUMA steht Kammern im In- und Ausland dabei unterstützend zur Seite (Kontakt: Sylvia Kanitz, AUMA-Referentin, Telefon +49 30 24000-115, s.kanitz@auma.de).
Aus Ungarn kamen im letzten Jahr 645 Aussteller und 29.000 Besucher nach Deutschland
Aus Sicht des AUMA und der DUIHK gibt es da noch Potenzial, zumal ungarische Aussteller die deutschen Messen als Testmärkte für den Export nutzen können. Immerhin ist Deutschland weltweit das Messeland mit dem höchsten Anteil an ausländischen Besuchern und Ausstellern. Um noch mehr Aussteller auf deutsche Messen zu bringen, bietet die DUIHK zahlreiche Unterstützungs- und Fördermaßnahmen an.
Foto: DUIHK/Csaba Pelsőczy