Gelegentlich hört man, Handwerker oder andere Unternehmen verzichteten auf Messebeteiligungen, weil es ihnen „zu gut“ geht – sprich: weil sie gegenwärtig zuviele Aufträge und gar keine Zeit für Messen haben. Womöglich eine riskante Strategie, denn auf das Auftragshoch folgt meistens auch ein Tief. In der Juni-Ausgabe der Zeitschrift impulse erklärt ein Unternehmer dazu: „Ich versuche das Gegenteil: Genau dann noch mehr Kunden zu gewinnen, wenn das Geschäft brummt, denn das bedeutet ja, dass Interesse am Markt besteht.“ Außerdem seien Messebeteiligungen ein guter Ersatz für Kaltakquise, die auch rechtlich manchmal problematisch ist. Eine Vertriebsberaterin sagt dazu: Studien zeigen, dass Verkäufer erfolgreicher sind, wenn das Geschäft gut läuft – man wirkt überzeugender. Und: „Akquiriert man vor allem Einmalaufträge, lohnt es sich, nach Partnern Ausschau zu halten.“
Dann muss man den Interessenten auf der Messe nur noch überzeugen, auf die Erledigung des Auftrags möglicherweise noch ein wenig zu warten. Und wenn man auf der Messe mit Qualität überzeugen kann, sollte das in vielen Fällen gelingen. Also: Auf zur Messe, auch bei aktueller Auslastung. Vorräte anlegen schadet selten!
Foto: Messe Stuttgart, R+T
Dr. Urs Seiler
Mit Messen Auftragstiefs vermeiden
Richtig, Kunden kann man auch gewinnen, wenn das Geschäft brummt. Ich habe es nie verstanden, wenn mir Leute erklärten, sie hätten zur Zeit keine Zeit für Akquise, als ob diese nicht auf den Tagesplan gehört. Das ist eine gleich undifferenzierte Aussage wie jene, Messen hielten vom Tagesgeschäft ab. Als ob Messen nicht Tagesgeschäft wären. Wie hat ein kluger Kopf gesagt: If business is good it pays to advertise, if business is bad, you have to advertise.