Frankfurter Buchmesse 2013, Frankfurt Book Fair 2013

Wohlfühlen auf der Messe? Geht das?

Gedränge, Lärm und schmerzende Füße – wer kennt das nicht? Die Rede ist hier aber nicht von der morgendlichen Fahrt in der vollen S-Bahn, sondern von Messen. Zumindest wenn es nach Meinung derjenigen geht, die keine Messen besuchen. Ob es sich dabei um Vorurteile handelt und wann sich Messebesucher auf Messen wohlfühlen, wurde in einer aktuellen Umfrage von TNS Emnid untersucht: 1.000 repräsentativ ausgewählte Personen in Deutschland wurden nach ihren Messebesuchen in der Freizeit befragt. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten geht nach eigener Aussage privat nie auf Messen, knapp die Hälfte aber zumindest gelegentlich.

Beatrice Ermer und Martin Wiedmann von der Handelshochschule Leipzig stellten am 25. Oktober 2013 auf der wissenschaftlichen Konferenz Eventforschung der TU Chemnitz erste Resultate dieser Untersuchung vor. Ein wichtiges Ergebnis ist: Zweitwichtigstes Kriterium für den Besuch einer Publikumsmesse – nach dem Messethema – ist für Besucher und auch potenzielle Besucher die Atmosphäre auf der Messe. 31% der Befragten nennen diesen Punkt. Atmosphäre meint dabei ausreichend Platz, eine angenehme Stimmung, ansprechende Produktpräsentationen und gut belüftete Hallen mit Ruhemöglichkeiten.

Stehen die Messeveranstalter damit vor einem Dilemma? Einerseits haben sie jahrelang mit hohen Besucherzahlen und vollen Hallen geworben. Andererseits ist es genau das, was (Privat-) Besucher eben nicht wollen, da es schnell mit Gedränge und Lärm assoziiert wird.

Wie können Quantität und Qualität auf einer Messe zusammengehen? Kann man in großen Messehallen überhaupt eine angenehme Atmosphäre schaffen? Sind Ruheoasen, um Ohren und Füße zu erholen, gut temperierte und belüftete Hallen sowie ansprechende Messestände – kurz, eine einladende Atmosphäre – möglich, ohne auf die Masse der Besucher zu verzichten? Und wie können Veranstalter und Aussteller zusammenarbeiten, um solche positiven Messeerlebnisse zu schaffen? Denn eine „angenehme Atmosphäre“ umfasst so viele Aspekte, dass der Messeveranstalter sicher nicht allein dafür sorgen kann. (Foto: Frankfurter Buchmesse / Marc Jacquemin)

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Ein Kommentar

  1. Wohlfühlatmosphäre. Das Budget je Messe-Kontakt entscheidet.

    Meiner Meinung nach ist es keine sehr neue Erkenntnis, dass Menschen sich in einer angenehmen Gesprächsatmosphäre befinden als im Lärm und Trubel. Bestimmt muss man zwischen sogenannten Publikumsmessen und B2B-Messen unterscheiden. In der Regel steht für zweitere ein höheres Budget für den einzelnen Messekontakt zur Verfügung.
    In diesem Zusammenhang stehen natürlich nicht nur Stand- und Hallengestaltung oder Düfte zur Verfügung. Auch ein gastronomisches Angebot stellen eine Form der Gastlichkeit dar und tragen wesentlich zur Atmosphäre des Aufenthalts bei.

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