Welche Erfahrungen mittelständische Unternehmen mit dem Auslandsmesseprogramm des Bundes gemacht haben, war Thema von Gesprächen mit Unternehmern. Die Interviews mit Geschäftsführern und Kommunikationsverantwortlichen veröffentlichen wir in einer Reihe hier im AUMA Blog.
Interview mit Jörg Schäfer, Geschäftsführer der b+b Burkhardt+Bischoff GmbH, Keltern bei Pforzheim
Warum nutzen Sie das Auslandsmesseprogramm?
Wir haben ehrlich gesagt manchmal einfach keine andere Wahl. Bei den ganz großen internationalen Schmuckmessen, Hongkong und Las Vegas sind gute Beispiele, ist der Flächenbedarf der Heimatländer nämlich so groß und sind die Wartelisten so lang, dass der deutsche Stand die einzige Option ist, um überhaupt teilnehmen zu können.
Das ist der einzige Grund?
Nein nein, davon abgesehen hat das Programm natürlich auch Kosten- und organisatorische Vorteile. Das läuft alles sehr geräuschlos.
Gutes Stichwort – es ist relativ still um die deutsche Schmuckindustrie. Wie ist es um Ihr Geschäft bestellt?
Wir sind eines der Traditionsunternehmen – aus Keltern in der Nähe der Goldstadt Pforzheim. 1946 gegründet, bis heute in Familienbesitz, bei uns läuft’s gut. Man muss aber hinzufügen, dass wir damit eine Ausnahme bilden, allein hier in der Region ist die Zahl der Schmuckarbeitsplätze von 25.000 auf 3.500 zurückgegangen. Von unseren 270 Arbeitsplätzen sind 70 hier in Deutschland ansässig – Design, Steuerung, Vertrieb und ein Atelier für besondere und besonders schnelle Aufträge. Daneben unterhalten wir seit 20 Jahren eine eigene Produktion in Thailand.
Ist made in Germany denn nicht mehr attraktiv?
Doch, deutsches Design hat viele Fans. Und auch was die Werkzeuge angeht, z. B. zur Kettenproduktion, da sind wir die Adresse für » engineered luxury items «.
Und danach wird auch auf Messen gefragt?
Ja, in unserer Preiskategorie, das sind 1.000 bis 1.500 EUR, sind die Zielgruppe große Filialisten, die weltweit zu finden sind. Und das Geschäft wird oft direkt auf der Messe gemacht – es wird am Spot verkauft. Daneben finden wir hier natürlich auch den einen oder anderen Vertriebspartner. Und schauen uns um, was und wie sich der Wettbewerb präsentiert.
Download Interview: PDF-Datei
Weitere Informationen: www.auslandsmesseprogramm.de