Da für die Messewirtschaft! – Kerstin Scheffler greift Startups unter die Arme

Das Coronavirus hat die Messen sehr früh und besonders hart getroffen. Der AUMA, der Verband der deutschen Messewirtschaft, ist nah am Puls der Branche und arbeitet an der bestmöglichen Unterstützung. In einer Reihe stellen wir Kolleginnen und Kollegen vor und berichten über ihre Erfahrungen jetzt in der Coronakrise.

Kerstin Scheffler ist AUMA-Referentin für Messen in Deutschland und Expertin für Ausstellerförderung.

Hallo Frau Scheffler, Sie unterstützen beim AUMA die Inlandsförderprogramme für Aussteller. Mit wem arbeiten Sie dabei zusammen? 

Kerstin Scheffler: Im Bereich der Inlandsmesseförderung arbeite ich mit dem BMWi und dem BAFA sehr eng zusammen. Die messefachliche Prüfung der Veranstaltungen, die in das Förderprogramm des Bundes aufgenommen werden, erfolgt anhand der BMWi-Kriterien beim AUMA. Im Jahresverlauf wird viel Organisatorisches zusammen abgestimmt. Vor den jeweiligen Messen bin ich ebenfalls im Austausch mit den Projektteams, die die BMWi-Gemeinschaftsstände „Innovation made in Germany“ durchführen. Einige der Gemeinschaftssstände werden auch vom AUMA besucht und wir sprechen dann vor Ort mit den Ausstellern über ihre Erfahrungen. Während des gesamten Jahres informiere ich junge Unternehmen bezüglich der Bundesförderung für Startups, hier beantworte ich alle Fragen zu den Beteiligungen, den Fördersätzen und dem Vorgehen bei der Beantragung der Förderung beim BAFA.

Unternehmen, die nicht die Voraussetzungen für das Bundesprogramm erfüllen, gebe ich erste Informationen über die Fördermöglichkeiten der Bundesländer. Die Beratung zur Förderung übernehmen aber die Bundesländer selber. Informationen der Inlandsmesseförderung der einzelnen Bundesländer sind auf der Webseite des AUMA unter Förderung in Deutschland hinterlegt.

Wohin können sich Aussteller auf Gemeinschaftsbeteiligungen in der Coronakrise jetzt wenden?

Kerstin Scheffler: Aufgrund der Coronakrise konnte in diesem Jahr auch ein Großteil der geplanten Gemeinschaftsstände nicht stattfinden. Das von der verschobenen bzw. abgesagten Messe betroffene Unternehmen sollte sich unbedingt sowohl mit dem BAFA als auch mit dem Projektteam des Veranstalters in Verbindung setzen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Nach dem Neustart der Messewirtschaft wird das Programm natürlich fortgesetzt.

Warum sind Messen auch in Zukunft wichtig für Startups und Gründer?

Kerstin Scheffler: Startups haben es in der Anfangszeit besonders schwer, sich in der Vielzahl der Mitbewerber hervorzuheben, da weder das Unternehmen noch die Produkte auf dem Markt bekannt sind. Auf einer Messe kann sich ein junges Unternehmen einem breiten Fachpublikum präsentieren. Dadurch wird die Vermarktung der Produkte oder Dienstleistungen einfacher, da zumindest ein Teil der Fachbesucher die passende Zielgruppe für das Angebot ist. Daher hat man bei einer Messe relativ geringe Streuverluste. Durch die Präsentation des Unternehmens auf einer Messe kann auch der Bekanntheitsgrad erhöht werden. Produkte können vor Ort gezeigt und getestet werden. Dadurch erhält das Startup auch direktes Feedback auf die Qualität seiner Leistungen. Dieses Feedback wird oft für Produktoptimierungen oder eine Weiterentwicklung genutzt, ein positiver Nebeneffekt.

Junge Unternehmen besitzen meist noch kein starkes Vertriebsnetz. Als Aussteller auf einer Fachmesse können potenzielle Kunden angesprochen werden und persönlich vom Angebot überzeugt werden. Messen sind für die Gewinnung von nationalen und internationalen Neukunden durch die persönliche Gesprächsebene optimal. Aber auch ein vorhandener Kundenstamm kann dadurch gepflegt und stärker an das Unternehmen gebunden werden. Ein auf der Messe hergestellter Kontakt kann nach der Messe besonders gut nachverfolgt werden, da Kontaktdaten vorliegen und wichtige Punkte bereits besprochen worden sind. Kurzum: Dem Vertrieb wird durch einen gelungenen Messeauftritt der Weg geebnet und die Arbeit vereinfacht. Bestehende Kontakte können aktiviert, anstrengende und oftmals wenig zielführende Kaltakquise kann auf ein Minimum reduziert werden.

Auf Messen sind überdies viele etablierte Unternehmen und Marktführer anzutreffen. Sie sind so eine ideale Plattform für Kooperationsanbahnungen oder andere geschäftliche Partnerschaften. Große Unternehmen nutzen Innovationsscouts, die zielgerichtet über Fachmessen gehen, um Innovationen, neue Anbieter und hilfreiche Lösungen zu finden. Gerade Startups profitieren in hohem Maße von einem solchen systematischen Monitoring.

Kontakt: Kerstin Scheffler, k.scheffler@auma.de

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Ein Kommentar

  1. toll geschrieben

    Hallo,
    ich finde deinen Artikel wirklich toll geschrieben. Vielen Dank für die vielen Informationen, mach weiter so!

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