Koelnmesse

Besucherzahlen – von Natur aus stabil?

Kennen Sie auch solche Fälle? Eine Messe hat 20.000 oder 100.000 Besucher, aber nicht nur einmal, sondern dreimal hintereinander, manchmal sogar noch öfter. Ein Phänomen, das vor allem bei regionalen Publikumsmessen vorkommt. Das ist erstaunlich genug, denn gerade in diesem Segment gibt es oft erhebliche Schwankungen, die quasi natürliche Ursachen haben wie das Wetter oder die Lage von Feiertagen, für die sich kein Veranstalter schämen brauchte. Man fragt sich, was die wahren Besucherzahlen sein könnten? Vielleicht einmal 90.000 und einmal 110.000, oder gar 80.000 und 120.000 und der Veranstalter möchte nur eine grobe Orientierung über die Besucherzahl geben? Vielleicht erreicht sie auch nie die 100.000. Denn sind nicht auch 79.000 irgendwie fast 100.000? Und es soll ja – immer noch – Bürgermeister geben, die in ihrer Stadt gern eine Messe mit 100.000 Besuchern hätten, und der Veranstalter sagt dann eben: „Wir schaffen das“.

Bemerkenswert ist dabei, dass offensichtlich viele Aussteller und Journalisten dieses Spiel mitmachen oder nicht durchschauen. Natürlich nimmt fast kein Aussteller die Gesamtbesucherzahl als Maßstab für eine Messe-Entscheidung, aber eine wesentliche Orientierung ist sie schon, möglichst in Verbindung mit Daten zur Besucherstruktur. Aber die gibt es von solchen Veranstaltern ohnehin selten. Und 20 % weniger Besucher von Messe zu Messe merkt der Aussteller meistens bei seinem Geschäftserfolg und sucht entsprechend nach Erklärungen; um 2 oder 4 % weniger wird sich niemand aufregen.

Vielleicht würde sich das Verhalten mancher Veranstalter ändern, wenn mehr Aussteller und andere Beteiligte nach einer Zertifizierung durch die FKM – der Gesellschaft zur Freiwilligen Kontrolle von Messe- und Ausstellungszahlen fragen würden. Übrigens gibt es pro Jahr in Deutschland fast 40 FKM-zertifizierte regionale Publikumsmessen mit Besuchern, die garantiert auch da waren.

Foto: Koelnmesse GmbH

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